REVIEW ZUR URAUFFÜHRUNG 2014

"Jan Müller-Wieland, auch ein Mann der Oper, lässt am Anfang erst mal ein bisschen Schlagzeugkrach machen, aber dann geht das einsätzige Stück so weiter, wie es der Titel verspricht: mit einer Mischung von ´zärtlich´ und ´kraftvoll´, träumerisch und energisch... Da gibt es schwebende Noten-Träumereien plus knackig und kräftig klingende nächtliche Erlebnisse für zwei Klaviere. Die braucht es auch, um der Klangvielfalt des raffiniert eingesetzten Orchesters paroli zu bieten. Die Pianisten Andreas Grau und Götz Schumacher machen das mit erheblichem Wechsel der Effekte, ganzen Handflächen auf den Tasten und gläsern klirrender Klangkultur.

Schläge und Schreie rund um zwei Klaviere

Sie haben Müller-Wielands Botschaft offenbar richtig verstanden: die Verbindung von ungewisser Zärtlichkeit und klarer Message. Dafür legen die Streicher einen fein gewobenen Teppich unter den Sternenklang der Klaviere, deren Part sich der Klangmöglichkeiten moderner Instrumente bewusst bedient. Das Orchester ist dabei eine Klangzauber-Schatzkiste, aus der Marcus Bosch nicht nur Originelles herausholen kann. Mit Schlägen und Schreien malträtieren die Pianisten nach alter Cage-Manier ihre beiden Steinways - dann Herzschlag, Herzstillstand."

(Uwe Mitsching, Nürnberger Nachrichten, 28.4.2014, anlässlich der Uraufführung von Jan Müller-Wielands Doppelkonzert "zärtliche Kräfte" durch das Klavierduo Andreas Grau/Götz Schumacher und der Staatsphilharmonie Nürnberg unter seinem GMD Marcus Bosch.)

 

 

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